Jean-Paul Sartre (1905-1980)Das Spiel ist ausDas Spiel ist aus - das hat keine andere Bedeutung, als dass es den Schluss dieses Buches beschreibt. Es ist sozusagen eine Voraussage des oder besser der laufenden Geschehnisse, sei es, dass jetzt Mann und Frau oder auch Rebell und Milizionärsgattin sterben: als Opfer von Gewalt. Die beiden Gegensätze sind Pierre und Eve, die beiden Hauptfiguren der Handlung. Sie lernen sich erst kennen, als sie sich beide im "toten Leben" treffen. Pierre ist der Anführer der Verschwörer, die einen Plan gegen die Miliz durchziehen wollen. Hierbei kommt es zu Komplikationen, denn ein junges Mitglied der Verschwörer wird von der Polizei verhört. Das gefällt Pierre gar nicht und er demütigt diesen, welcher ihn daraufhin gnadenlos erschießt. Eve ist die Frau eines bei der Miliz arbeitenden Mannes, der sie nur wegen der Mitgift geheiratet hat. Deshalb will er sie nun umbringen und außerdem interessiert er sich für ihre kleinere Schwester. So kommt es dazu, dass ihr Mann ihr etwas in ein Glas Wasser tut, woran sie später stirbt. Das sind die beiden parallel nebeneinander herlaufenden Geschichten des Buches, bis sich die beiden endlich kennen lernen. Weil sie sich später gegenseitig wünschen "Ich gäbe meine Seele, wenn ich um deinetwillen noch einmal leben dürfte", bekommen beide noch einmal eine Chance für ein zweites Leben, das aber auch nicht funktioniert, weil dieses an der Unfreiheit des ersten scheitert. Pierre wird von seinen Mitgliedern als ein Verräter dargestellt und ihr geplantes Vorhaben schlägt fehl und Eve kann ihre kleine Schwester nicht überzeugen, was das wahre Gesicht ihres Mannes ist. Bei dieser Novelle handelt es sich um ein klassisches Werk der modernen Literatur. Da diese Geschichte schlecht endet, kann man erkennen, dass es sich dieses Mal nicht, wie sonst oft bei Sartre, um den Existentialismus handelt. Dieser ist nämlich eine optimistische Lehre und er würde niemals zulassen, dass das Spiel jemals aus ist. Auch nach dem Tod setzen sich unsere Handlungen fort. Dieses Mal ist die Geschichte durch den Determinismus geprägt, was Sartre erlaubt "zu spielen". Bei dieser ganzen Geschichte geht es ihm hauptsächlich um das Problem das Leben von der Seite des Todes aus zu sehen. Geschrieben wurde "das Spiel ist aus" 1943 und es wurde später noch verfilmt. Jean-Paul Satre wurde 21. Juni 1905 in Paris geboren. 1943 schrieb er sein philosophisches Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" , dadurch wurde er zum wichtigsten Vertreter des Existentialismus und zu einem der einflussreichsten Denker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch seine Werke und sonstiges wurde er weltberühmt. Außerdem nannte man ihn auch noch das Weltgewissen, weil er bedingungsloses humanitäres Engagement zeigte, sei es im französischen Algerien-Krieg oder im amerikanischen Vietnam-Krieg. 1964 lehnte er den Nobelpreis für Literatur ab. Und am 15.April starb Jean-Paul Satre in Paris. Ich finde "das Spiel ist aus" ist eine schöne Liebesgeschichte, auch wenn sie kein richtiges Happy End hat. Außerdem ist es sehr interessant, wie Sartre das Buch aufgebaut hat, weil er den Text in kleinere Abschnitte einteilt und somit am Anfang die beiden Geschichten nebeneinander herlaufen lassen kann. Kristina Rodewald
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