Ver­tretungs­konzept

 

Von Dr. Claus Hilbing

Vertretungskonzept am Grabbe Gymnasium - Lernzeit intensiver gestalten

Präambel

Unsere gemeinsame Arbeit am Grabbe Gymnasium orientiert sich am Leitbild, das in einem diskursiven und demokratischen Prozess erstellt wurde. Das Leitbild gliedert sich in Ebene 1 mit grundsätzlichen Aussagen, in Ebene 2 mit einer Aufzählung von Leitgedanken und in Ebene 3 mit konkreten Realisierungskonzepten. Auch das Vertretungskonzept wird in der dritten Ebene des Leitbildes verankert.

„LERNEN und Verantwortung - Schülerinnen und Schüler tragen Verantwortung für ihr individuelles Lernen und das der Lerngruppe. Sie sind interessiert und lernbereit und strengen sich nach Kräften an gesetzte Ziele zu erreichen. Sie äußern Fragen und geben Rückmeldung, unterstützen sich gegenseitig und organisieren ihren Lernfortschritt zunehmend selbständig.“ (Leitbild des Grabbe Gymnasiums, 2010, S.2)

Unser Vertretungskonzept orientiert sich insbesondere an zwei Aspekten dieser Aussage:

Lernzeit effektiv nutzen, Selbstständigkeit fördern!

Zeitleiste I: von Vertretungsstunden zur effektiven Lernzeit.

Die inhaltliche Fülle und Menge von zu erwerbenden Kompetenzen im G8-Bildungsgang motiviert uns, die Lernzeit der Schülerinnen und Schüler effektiv zu nutzen.

Wir möchten alle Vertretungsstunden verbindlich mit anspruchsvollen Materialien gestalten.

Zeitleiste II: von angeleitetem Unterricht zum eigenverantwortlichen Arbeiten

Beginnend mit Arbeitsblättern bzw. -aufträgen, die den Schülerinnen und Schülern selbstständiges Arbeiten im Klassen- oder Kursraum unter Aufsicht eines Vertretungslehrers ermöglicht, sollen die Schülerinnen und Schüler später in einem „Salle de permanence“ selbstgesteuert arbeiten können.

Wir möchten Schülerinnen und Schülern in einer Vertretungsstunde selbstständiges Lernen ermöglichen.

Minimierung des Unterrichtsausfalls. Im Rahmen der Konzeptentwicklung wird deutlich, dass dieses Konzept eine Reaktion auf Unterrichtsausfall darstellt, daher gehört neben der inhaltlichen Gestaltung von Vertretungsstunden auch eine Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsausfall dazu.

Wir möchten, dass die erweiterte Schulleitung weiterhin an der Vermeidung von Unterrichtsausfall arbeitet.

Sicherung der Qualität. Wichtige Bedingung für das Gelingen des Vertretungskonzepts stellt das Qualitätsmanagement dar. Im Leitbild findet sich diese Bedingungen hier:

„Verantwortung - Die Schulleitung nimmt ihre Verantwortung für das Wohlbefinden aller wahr und sorgt für die Einhaltung von Absprachen, Regeln und Vorgaben des Leitbildes.“ (Leitbild des Grabbe Gymnasiums, 2010, S.3)

Diese Verantwortung soll sich durch aktive und evaluierende Maßnahmen konstruktiv auf die Qualität des Vertretungskonzeptes auswirken, indem sich diese Wertschätzung auch für unsere Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte und Eltern auf die Wahrnehmung von Vertretungsstunden als wichtige Lernzeit überträgt.

Dazu wird die SL regelmäßig Vertretungsstunden übernehmen und somit die Funktionalität des Konzeptes, die Qualität der Arbeitsmaterialien und der Umgang der SuS mit dem Material in der Lernzeit „erleben“ und evaluieren. Rückmeldungen an den AK-Vertretungskonzept, an die Fachschaften oder an die SuS können aus den Beobachtungen resultieren, sodass eine sukzessive Optimierung gewährleistet werden kann.

Anhand der Rückmeldebögen aus den Vertretungsstunden verschafft sich die SL einen Überblick über die Umsetzung des Vertretungskonzeptes aus Sicht der LuL. Hier sollen Probleme bei der Umsetzung, Schwierigkeiten mit Schülergruppen etc. enttarnt werden. Es können sich Gespräce über gelungene Vertretungsstunden oder über Schwierigkeiten mit einzelnen SuS anschließen.

Im Rahmen der allgemeinen Unterrichtsevaluation sollen auch Vertretungsstunden aus Sicht der SuS evaluiert werden. Eine Optimierung des Konzeptes kann dann selbstredend durchgeführt werden.

Zusätzliche Regelungen für die Oberstufe

Prämisse:

Die Schülerinnen und Schüler haben die Pflicht, sich über Aufgaben und Inhalt der eigenverantwortlichen Lernzeit zu informieren und bearbeiten das bereitgestellte Material gewissenhaft und vollständig. Diese Leistung fließt in die sonstige Mitarbeitsnote ein, da sie eine Unterrichtseinheit ersetzt.

  • Liegt eine vorhersehbare Abwesenheit der Lehrperson vor, so arbeiten die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich mit den Materialien bzw. Arbeitsaufträgen, welche von der Lehrperson vorher bereitgestellt wurden*1.
  • Liegt eine unvorhersehbare Abwesenheit der Lehrperson vor, so nutzen die Schülerinnen und Schüler die Lernzeit eigenverantwortlich (z.B. Überarbeitung der Hausaufgaben des Faches oder allgemeines Wiederholen).
  • Auf dem Vertretungsplan wird in diesem Fall der Vermerk „EVA“ gesetzt.
  • Stellt die Lehrperson über ein im Kurs vereinbartes digitales Distributionsverfahren Material zur Verfügung, arbeiten die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich mit diesen Materialien bzw. Arbeitsaufträgen. Hier nutzen wir aktuell Iserv.
  • Auf dem Vertretungsplan erscheint dann ein entsprechender Vermerk (EVA, Iserv).
  • Grundsätzlich besteht keine Anwesenheitspflicht für die Schülerinnen und Schüler, jedoch erfolgt eine unmittelbare Kontrolle der Lernzeitnutzung durch die Besprechung bzw. Kontrolle der Aufgaben in der nächsten Stunde oder – wenn mit der Lehrperson vereinbart – durch die Abgabe der Aufgaben z.B. per Email.
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