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Gentechnik

Mit Bakterien spielen

Bio-LK Q2 besucht Schülerlabor Beverungen und nutzt Bakterien für gentechnische Experimente

Von Hajo Gärtner (Text) und Sara Cordes (Fotos)

In der Gentechnik steckt Musik: Gekonnte Eingriffe in biochemische Steuerungsprozesse von Lebewesen ermöglichen atemberaubende Veränderungen in Flora und Fauna. Das klingt jetzt gefährlich, und für manche Zeitgenossen sind die neuen technischen Möglichkeiten Teufelswerk: Da versuchen vorwitzige Forscher doch tatsächlich der Natur oder gar dem lieben Gott ins Handwerk zu pfuschen. Das kann doch nur schrecklich schiefgehen!

Dabei ist Gentechnik doch zunächst reine Wissenschaft: eine moderne Disziplin der  Biologie. Aber: erlaubte Eingriffe und gefährliche Manipulation - diese ethische Fragestellung ist längst noch nicht ausdiskutiert, und viele Menschen sehen darin mehr Gefahren als Chancen.  

Sei's drum: Es ist in jedem Fall nützlich, zu wissen, wie Gentechnik funktioniert und was man damit so alles anstellen kann. Der Bio-Leistungskurs Q2 weiß jetzt, wie der Hase läuft. Die Schüler statteten dem Schüler-Biolabor Beverungen (Kreis Höxter) einen Besuch ab, studierten den Betrieb und erforschten das Forschungsgebiet ganz praktisch. Dabei operierten sie mit Bakterien, die sich effektvoll manipulieren lassen. Im Fachjargon: Mit Hilfe von Restriktionsenzymen schnitten sie ein Plasmid auf und klonten einen Genabschnitt (das lacZ-Gen) hinein. Das so veränderte Plasmid transferierten sie in kompetente E.coli-Bakterien. Dabei entstand kein Frankenstein-Monster: Vielmehr zeigten sich die genetisch veränderten Coli-Bakterien in der Lage, einen auf Agarplatten aufgebrachten Farbstoff zu spalten. Deutlich sichtbar in der Blaufärbung der ganzen Bakterienkolonie. 

Wozu das gut ist ? Auf den ersten Blick zu gar nichts. Wen interessieren schon blaue Bakterien. Aber auf den zweiten Blick bekommt man eine Ahnung von den Möglichkeiten, die sich mit dieser Technik in Lebensbereichen von der Landwirtschaft bis zur Medizin erschließen. 

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