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Machtwort

Zwei Filme und eine Zeitschrift

Der Religionskurs 8m/8s gewinnt die ersten drei Preise im Schülerwettbewerb

Von Hajo Gärtner (Text & Fotos)

Das ging runter wie Honig: Anja Vothknecht lobte das analytische Niveau ihres Kurses, Dietmar Arends und seine Freunde den Durchblick und die Kreativität der Schüler. Sie kamen ins Grabbe-Gymnasium, um Preise zu verleihen. Gleich vier Stück: Die Teams des evangelischen Religionskurses aus den Klassen  8m und 8s haben beim Schülerwettbewerb ,,Machtwort!“ die ersten drei Preise gewonnen; der zweite Preis wurde gleich zwei Mal vergeben.

Den Wettbewerb hat die Lippische Landeskirche zusammen mit dem Landesmuseum im Jahr des Reformationsjubiläums ausgeschrieben. Landessuperintendent Dietmar Arends verlieh die ersten drei Preise an Schüler, die sich dem Thema auf unterschiedliche, aber immer originelle Art angenähert haben. Der zweite Preis wurde dabei gleich zweimal vergeben: an zwei Filmbeiträge, die das Thema aktualisierten: ,,Ablass heute“ und ,,Machtworte im Alltag“. Dabei gefiel ihm besonders die pfiffige Idee, dass der Ablasshandel heute wohl übers Smartphone laufen würde, per Spenden- und Sündenvergebungs-App. Vom zweiten Filmbeitrag war ihm besonders die Eingangssequenz in Erinnerung: Die Serie verbaler moderner Kraftakte beginnt mit einem Machtwort der Mutter im Kinderzimmer. Den ersten Preis bekam die Zeitschrift ,,Machtwort“ wegen der großen Bandbreite, mit der das Thema aufgefächert worden ist. Der Landessuperintendent hob besonders den darin enthaltenden Persönlichkeitstest ,,Wie oft sprichst du ein Machtwort?“ hervor.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass Schüler von Machtworten nicht sehr viel halten. Oft könne doch ein unnötiger Kraftakt mit einem Appell an die Vernunft und durch den  Einstieg in eine Diskussion ersetzt werden. Das fühle sich doch viel demokratischer an.

In den prämierten Produkten (Urkunde plus Preisgeld) machten die Teams jedoch deutlich, dass Luther gar keine andere Wahl hatte, als den Machtworten seiner Zeit etwas Schlagkräftiges entgegenzusetzen. Sein Gewissen habe das so von ihm verlangt.

Andreas Mattke, bei der Lippischen Landeskirche zuständig für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern, zeigte auf, was wir alle Luther zu verdanken haben: den Begriff von Freiheit, den er durchgesetzt hat, und die Hochschätzung des Menschen als Subjekt. Julia Schafmeister vom Lippischen Landesmuseum als die Dritte im Bunde skizzierte das Interesse ihrer Einrichtung an der Mitarbeit von Schülern und forderte den Religionskurs zu einem Feedback auf, das denn auch durchweg positiv ausfiel. Zwar habe die Ausstellung die gewählten Projekt-Themen nicht durchgängig abgebildet, aber immer auch entscheidend inspiriert.