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Spuk geht weiter

Massive Maßnahmen

Von Hajo Gärtner (Text, Fotos, Videoclips)

Eine Handvoll Knallerbsen, das klingt nicht nach viel. Aber fünf Knaller-Ankündigungen in einem Jahr: Das ist durchaus eine kritische Masse. Nun ist das Grabbe-Gymnasium bei weitem nicht die einzige Schule, deren Lernalltag durch so eine Unsitte gestört wird. Zwar nimmt kaum jemand das Androhungs-Gekritzel auf dem Jungen- oder Mädchenklo ernst. Aber trotzdem muss die Abwehrkette wie im Ernstfall stehen. Mit allem Pipapo: Zugang zur Schule abgesperrt, Polizei auf dem Campus, Taschenkontrollen am Eingang. »Bald machen sie noch Leibesvisitationen«, frotzelt ein Schüler. Ja, die bombastischen Sicherungsmaßnahmen wirken angesichts des lächerlichen Klo-Gekritzels wie der berühmte Kanonenschuss auf den Spatzen.

Nichtsdestotrotz: Man kann das Gekritzel nicht einfach ignorieren. Was, wenn es - zwar sehr unwahrscheinlich, aber möglich - mal wirklich ernst gemeint ist oder ein seelisch gestörter Trittbrettfahrer sich herausgefordert fühlt, bei dem nur noch der berüchtigte Tropfen fehlt, der das Fass zum Überlaufen bringt ? Wie die Grabbe-Schülerschaft dazu steht, hat sie kurz vor den Sommerferien klar deutlich gemacht, mit einer eindrucksvollen Demo gegen Amok-Kritzler am Grabbe. Hat leider nichts genutzt. Nun kommt es zu ersten »Abwehrhandlungen« vonseiten der Schule, die durchaus weh tun, nicht nur dem anonymen Kritzler. Aber  »Kollateralschäden« lassen sich in diesem Konflikt nicht vermeiden. Sei's drum. Das Thema hat sich zu d e m Aufreger der Schule entwickelt, und die LZ berichtet umfangreich und detailliert darüber. Deshalb soll es an dieser Stelle mit allen Facetten dokumentiert werden, damit alle genau wissen, worüber sie reden. Denn das wird die Hauptaufgabe direkt nach den Herbstferien sein.

Das ist mindestens genauso wichtig wie die Verarbeitung der  Ergebnisse der »Qualitätsanalyse« (QA). Sie ist von der Bezirksregierung als Schulaufsichtsbehörde durchgeführt worden, um dem Grabbe-Gymnasium - so wie auch den anderen OWL-Schulen - ein amtliches Feedback zu seiner Bildungsleistung zu geben. Diese sinnvolle »Unterrichtsstörung« hat das Grabbe-Gymnasium in der zurückliegenden Woche mit Bravour gemeistert. Wichtigstes Ergebnis ist meiner Meinung nach der Nachweis einer außerordentlich ausgeprägten Identifikation der Schüler mit ihrer Schule. Das können User der Homepage sofort unterschreiben, denn hier wird die erstaunliche Menge an öffentlichen Aktionen, Veranstaltungsbeteiligungen, außerordentlichen Events seit vielen Jahren umfänglich und detailliert dokumentiert. Das Schüler-Engagement lasse nichts zu wünschen übrig und könne als beispielhaft für andere Schulen gelten, betonte »Chefinspektorin« Monika Beckmann bei der Vorstellung der Ergebnisse.